Vier moderne überwachungskameras sind im Abstand von 100 Metern auf der ungeteerten Stra?e installiert, die zum Haus von Robert Kyagulanyi führt. Die Polizei hat sie aufgestellt, als sich abzeichnete, dass der erfolgreichste Pops?nger Ugandas, den dort alle unter dem Künstlernamen Bobi Wine kennen, die bisher gr??te politische Gefahr für den zunehmend autokratisch agierenden Pr?sident Yoweri Museveni darstellt.
Bei den Wahlen am Donnerstag will der 38-j?hrige Parlamentarier nun den doppelt so alten Amtsinhaber im h?chsten Amt des Landes abl?sen. Und selten hatte ein Oppositionskandidat in Afrika derart gro?e Unterstützung bei der Jugend.
Der Kontaktmann für das Interview ist bei der Anfahrt nerv?s, schlie?lich wurden lokale Journalisten bei der Berichterstattung über den Kandidaten der Partei National Unity Platform (NUP) immer wieder vertrieben oder gar verletzt. Doch dann geht das Tor auf, und Wine spricht über seine Wurzeln im Slum, die Sehnsüchte der Jugend in dem von alten Eliten kontrollierten Land, und die Gefahr seiner Kandidatur für die Familie.
WELT: Sie haben vor einigen Tagen Ihre vier Kinder in die USA ausfliegen lassen. Kam Ihnen da der Gedanke, dass der Preis Ihrer Pr?sidentschaftskandidatur für die Familie zu hoch ist?