WELT: Frau Busse, die Schulen sind schon zum zweiten Mal für einen l?ngeren Zeitraum geschlossen. Welche konkreten Auswirkungen beobachten Sie?
Busse: Wir haben Anfang dieses Schuljahres eine Lernstandserhebung in Deutsch und Mathematik gemacht. Die ist bei einem Drittel der Schüler katastrophal ausgefallen. Und auch im laufenden Jahr gibt es Dinge, die wir nicht ausreichend vermitteln k?nnen. Manches k?nnen sie ohne Probleme weglassen – zum Beispiel Inhalte wie den Wasserkreislauf. Bei einzelnen Buchstaben geht das aber nicht. Die Erstkl?ssler haben massive Defizite. Die Vorschulzeit ist in den ersten Lockdown gefallen, im August wurden sie eingeschult und dann kam im Prinzip der n?chste Lockdown.
WELT: Die Leiterin einer Brennpunkt-Schule in Baden-Württemberg hat kürzlich gesagt, dass rund die H?lfte ihrer Erstkl?ssler nicht versetzt werden k?nne. Trifft die Zahl auch bei Ihnen zu?