Die Wunderkammer ist ein Kind der frühen Neuzeit und damit der ersten weltumspannenden Globalisierung. Im Jahrhundert nach der Entdeckung Amerikas kamen in den europ?ischen H?fen st?ndig Kisten mit neuen, nie gesehenen Dingen an. Alles stammte aus der Natur, seltsame Steine, grandios geformte Schneckenh?user und Korallen, bunte Tiere in allen Farben und Formen. Blumen, Bl?tter, Gr?ser, Knochen. Alles war echt und die Welt offenbar viel reicher und seltsamer als bislang getr?umt und gewusst.
Na ja, fast echt. Das Fantastische der Naturalia-Fundstücke vermischte sich fr?hlich mit dem, was wir heute als Fantasy erkennen. Etliche Sammler waren stolz auf ihre H?rner von Einh?rnern, auf Meerjungfrauschuppen und getrocknete Drachenteile. Es gibt nichts, was nicht gesammelt wurde.
Der Pr?chtigste dieser Sammelschr?nke war eine ?Reise-Wunderkammer“, ein Stück aus 1000 Teilen, den die Stadt Augsburg 1632 dem schwedischen K?nig Gustav Adolf II. geschenkt hatte und der heute in Uppsala zu betrachten ist.